A. Lange & Söhne – Gedanken zum Mond Teil 2
Der Mond in Sachsens Wissenschaften – Teil 2
Während sich in der frühen Mondbeobachtung das Interesse der Menschen vor allem auf dessen auffällige Bewegung am Nachthimmel und seine veränderliche Form richtete, stand seit der Erfindung des Fernrohrs am Beginn des 17. Jahrhunderts zunehmend seine Oberfläche im Fokus der Forschung. Frühe Mondkarten und Mondgloben geben wieder, was Gelehrte und Interessierte mit den Hilfsmitteln ihrer Zeit erfassen und darstellen konnten. Genaueste Beobachtungen und detailreiche Zeichnungen zeugen von der Hingabe und Ausdauer ihrer Urheber. Die berühmte Mondkarte des Dresdner Astronoms Wilhelm Gotthelf Lohrmann (1796–1840) ist ein Beispiel aus dem 19. Jahrhundert, doch bis heute hat der Mond nichts von seiner Faszination verloren.
So schuf die Dresdnerin Ursula Seliger in den 1960er Jahren zahlreiche detailgenaue Bleistiftzeichnungen, die sie in drei Bänden zusammenfasste.
Diese Zeichnungen werden heute im Dresdner Palitzsch-Museum aufbewahrt, das Anfang Mai 2014 nach einer umfangreichen Renovierung wiedereröffnet wurde. Namensgeber dieser Einrichtung ist Johann George Palitzsch (1723–1788), ein sogenannter „Bauernastronom“, der sich neben der Arbeit auf seinem Gut auch der Astronomie widmete. Berühmt wurde er durch die Entdeckung des Halley‘schen Kometen. Sein Interesse am Himmelsgeschehen war so groß, dass er mit seinem Fernrohr am 25. Dezember 1758, dem Weihnachtsabend, Ausschau nach dem Schweifstern hielt. Seit Monaten hatten Astronomen auf der ganzen Welt nach diesem gesucht, dessen nächste Ankunft der Engländer Edmond Halley (1656-1742) bereits im Jahr 1705 vorausberechnet hatte. Der zuletzt 1682 beobachtete Komet bewege sich periodisch und müsse nach 76 Jahren wieder erscheinen, hatte Halley ermittelt. Die Kometenentdeckung durch Palitzsch war also kein Zufall, sondern das Ergebnis eines langjährigen Selbststudiums, unter anderem in den Archiven des „Mathematisch-physikalischen Cabinets“ in Dresden, die er regelmäßig aufsuchte. Als Palitzsch 1788 verstarb, hinterließ er eine Bibliothek mit 3.518 Bänden sowie Dutzende wissenschaftliche Instrumente, die 25 Jahre später Plünderungen während der Schlacht um Dresden zum Opfer fielen. In Gedenken an Palitzsch wurden durch die Internationale Astronomische Union im Jahr 1935 drei Mondkrater nach ihm benannt. Das kleine Dresdner Museum, welches in der Nähe seines zerstörten Gutshofs liegt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche im Sinne Palitzschs für die Entdeckung ihrer Welt durch genaues und vor allem eigenes Hinsehen zu begeistern.
A.Lange & Söhne präsentiert im Jahr 2014 drei Neuheiten, die dem Mond besondere Aufmerksamkeit widmen: Die GROSSE LANGE 1 MONDPHASE rückt erstmalig bei Lange den Erdtrabanten in den Mittelpunkt und positioniert ihn innerhalb der Stundenanzeige. Bei der LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER liegt die Mondphasenanzeige innerhalb der Anzeige der kleinen Sekunde. Die aus drei massiven Goldscheiben bestehende orbitale Mondphasenanzeige der RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ befindet sich auf der Rückseite der Uhr und gibt neben der Mondphase auch die aktuelle Konstellation von Erde, Sonne und Mond wieder.
Zwischen 1963 und 1971 fertigte die Dresdnerin Ursula Seliger zahlreiche Detailzeichnungen des Mondes an, die sie katalogisierte und exakt beschriftete. Der Anspruch, die Wirklichkeit möglichst präzise und klar abzubilden, charakterisiert auch das Modell GROSSE LANGE 1 MONDPHASE.
Der Roman „Reise um den Mond“ des französischen Autors Jules Verne erschien 1870 und erzählt die Geschichte dreier Männer, die sich mit Hilfe einer Kanone auf den Mond schießen lassen. Mit seinen Schilderungen und detailreichen Beschreibungen des Mondes, die der ersten Mondlandung etwa 100 Jahre vorausgehen, fasziniert dieses Werk noch heute zahlreiche Leser.
LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER und Jules Vernes „Reise um den Mond“, 1870
In der LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER verbinden sich zwei klassische Komplikationen im Design der berühmtesten Uhrenfamilie von A. Lange & Söhne. Dank der durchdachten Anordnung des Kalendariums um die Zeitanzeige herum lässt sich eine Vielzahl von Informationen klar ablesen.
RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ und Mondscheibe einer Bodenstanduhr, Vincent van Amelonse, um 1740
Die Mondscheibe im Hintergrund ist Teil einer Standuhr, die um 1740 von dem niederländischen Uhrmacher Vincent van Amelonse gebaut wurde. Sie befindet sich momentan in der Werkstatt des Dresdner Diplom-Restaurators Frank Dornacher, dem Dresdner Atelier für Restaurierung – gruppe e. Bei der Restaurierung der Mondscheibe werden Fehlstellen farblich ausgebessert und Verschmutzungen und Korrosionen entfernt.
Die patentierte orbitale Mondphasenanzeige der RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ befindet sich auf der Werkseite des Modells. Auf einer mit 2.116 Sternen übersäten Himmelsscheibe umkreist der durch eine runde Aussparung sichtbare Mond die Erde gegen den Uhrzeigersinn.