Die Kunst des Emaillierens

Die hohe Kunst im Uhrenbau sind die seltenen Handwerkskünste wie das Gravieren oder aber das Emaillieren.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen zeigen, wie ein so wunderbares Emaille-Zifferblatt wie im Lange 1 Tourbillon 20th Anniversary bei A. Lange & Söhne entsteht.

Lange 1 Tourbillon Handwerkskunst 3

Die Vorbereitung der Emaille

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Zunächst wird das Ausgangsmaterial, ein spezielles Glas, mit Hilfe eines Mörsers durch Reiben und Zerstoßen in kleinste Partikel zerlegt, um es später sieben oder nass aufpinseln zu können.

Bearbeitung der Rückseite des Zifferblattes

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Auf der Zifferblatt-Rückseite wird Konteremaille aufgetragen. Das ist notwendig, um zu verhindern, dass die Emaille sich aufgrund einer zu hohen Spannung auf der Zifferblattseite verzieht.

Auffüllen von Zwischenräumen

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Kleine Freiräume zwischen Buchstaben und Zahlen werden mit Hilfe eines feinen Pinsels mit Emaille aufgefüllt.

Das Sieben

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Mit einem Sieb wird der feine Emaille-Staub gleichmäßig auf das Zifferblatt gepudert. Anschließend erfolgt ein kurzer Brennvorgang bei mehreren hundert Grad in einem Spezialofen. Diese Arbeitsschritte werden mehrfach wiederholt.

Emaille-Staub

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Während des Siebens wird mit Hilfe einer Aluminiumfolie der feine Emaille-Staub aufgefangen.

Brennen und Abkühlen

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Auf einer feuerfesten Unterlage kühlt das Zifferblatt nach jedem Brennvorgang langsam ab. Erst wenn das Zifferblatt vollständig getrocknet und gereinigt wurde, kann der nächste Siebdurchgang erfolgen. Dieser Prozess dauert mehrere Tage.

Metamorphose

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Je mehr Emailleschichten aufgetragen werden, umso dunkler wird die Oberfläche. Aus den blau schimmernden Emaillepartikeln entsteht so am Ende ein schwarzes Zifferblatt.

(Text & Bilder: A. Lange & Söhne)