Lange 1 – Moon
Lange 1 – Moon
Die Lange 1 ist das Gesicht der traditionsreichen Uhrenmarke aus Glashütte. Seit der Wiedergeburt der Marke im Jahr 1994 prägt das „Gesicht“ der Lange 1 das Verständnis einer Lange-Uhr.
Elemente wie das Großdatum, die Anordnung der Anzeigen auf dem Zifferblatt oder aber, beim Anblick der Rückseite, die Dreiviertelplatine aus naturbelassenem Neusilber, die verschraubten Goldchatons oder der von Hand gravierte Unruhkloben sind typisch Lange. Aber es wäre sehr oberflächlich, nur der optischen Erscheinung Beachtung zu schenken. Die Lange 1 ist durch und durch Lange und das bis ins kleinste Detail, selbst wenn der stolze Besitzer einer Lange dieses nie zu Gesicht bekommen wird.
Und so ist die Lange 1 die Uhrenlinie, die komplett durchgängig, seit 1994, gebaut wird und mittlerweile eine interessante Erweiterung der Produktfamilie erfahren hat.
Die Geschichte der Lange 1 habe ich in diesem Blog ebenso bereits beschrieben:
wie auch die verschiedenen, heute bekannten Referenzen der „normalen“ Lange 1:
In diesem Artikel soll es in ausführlicher Form um das vielleicht Schönste aller Lange 1 – Familienmitglieder gehen: die Lange 1 Mondphase.
A. Lange & Söhne schafft es immer wieder, neue Funktionen und Anzeigen in bestehende Modelle zu integrieren, ohne dabei aber den klassischen Ausdruck dieser Modelle zu zerstören. Die Art, wie die Mondphasenanzeige in die Lange 1 integriert worden ist, könnte harmonischer nicht sein.
Ein weiteres, schönes Beispiel ist die Lange 1 Tourbillon Ewiger Kalender aus dem Jahr 2014. Hier hat man in Glashütte das Kunststück geschafft, die verschiedenen Anzeigen des ewigen Kalendariums derart zu integrieren, dass weder die Proportionen noch der Wiedererkennungswert der Uhr gelitten hätte.
2002 – die Lange 1 Mondphase
Im Jahr 2002, also gut acht Jahre nach Einführung der Lange 1, hat A. Lange & Söhne auf dem SIHH die Lange 1 Mondphase präsentiert. Und das Modell gefiel sofort! Ursprünglich gab es drei Versionen des Modells:
die Ref. 109.021
und, als Ergänzung, mit Gelbgoldband (Ref. 109.321)
Ref. 109.025 im Platingehäuse
und, als Ergänzung, mit Platinband (Ref. 109.325)
(Quelle: Luxury-Bazaar)
Ref. 109.032 im Rotgoldgehäuse
und, als Ergänzung, mit Rotgoldband (Ref. 109.332)
(Quelle: Luxury Bazaar)
Allen diesen Versionen gemein sind die mit Leuchtmasse belegten Zeiger
und das Kaliber L901.5
In diesem Kaliber arbeiten 398 effektiv zusammen, und damit 33 Teile mehr als im Kaliber L901.0 der normalen Lange 1. Dieses Mehr an Bauteilen resultiert aus dem Mechanismus der Mondphasenanzeige, die für 122 Jahre exakt die Mondphasen anzeigt, vorausgesetzt man würde die Uhr ununterbrochen tragen.
Einige Impressionen der Lange 1 Mondphase
2003 – Lange 1 Mondphase Luna Mundi Limited Edition 101 Exemplare
Ein Jahr nach dem Start der Lange 1 Mondphase brachte A. Lange & Söhne das Set „Luna Mundi“ auf den Markt.
Dieses Set besteht aus zwei Uhren,
der Referenz 119.032 im Rotgoldgehäuse mit dem Titel „Southern Cross“ und dem Kaliber L901.7 mit 402 Einzelteilen
Und der Referenz 119.026 im Weißgoldgehäuse mit dem Titel „Ursa Major“ mit dem Kaliber L901.8, ebenfalls mit 402 Einzelteilen
Die Differenz von sechs Einzelteilen mehr als beim „Standard-Kaliber“ der Lange 1 Mondphase, dem L901.5,resultiert daraus, dass es sich hier um Versionen der „Großen Lange 1“ handelt, ebenfalls erkennbar an der Referenz 119.XXX. Von diesen Sets gab es 101 Stück.
2004 – Kleine Lange 1 Mondphase Limited Edition 300 Exemplare
Im Jahr 2004 erschien von der kleinen Lange 1 eine auf 300 Exemplare limitierte Serie der Lange 1 Mondphase, die eine Mondphasenanzeige aus Silber zeigt
Das dazugehörige Kaliber trägt die Bezeichnung L901.9
2006 – Lange 1 Mondphase Dresden Set
Anlässlich des 800. Jubiläums der Stadt Dresden im Jahr 2006 wurde das sog. Dresden Set präsentiert. Dieses Set besteht aus einer besonderen Version der Lange 1 Mondphase im Rotgoldgehäuse mit schwarzem Blatt (Referent 109.033X) und einem 1815 Chronographen.
Nur acht dieser Sets wurden ausschließlich für den japanischen Markt gefertigt.
2008 – Lange 1 Mondphase Italia Edition 30 Exemplare
Diese Kleinstserie für den italienischen Markt kam im Weißgoldgehäuse und trug die Referenznummer 109.049. Sie hat ein weißes Blatt und gebläute Zeiger ohne die typische Leuchtmasse
2009 – Lange 1 Mondphase Tokyo Edition 25 Exemplare
Ein Jahr später wurde dann in der Lange Boutique in Tokios Stadtteil Ginza diese auf 25 Exemplare limitierte Version ebenfalls im Weißgoldgehäuse präsentiert.
(Quelle beide Bilder: SJX @ PuristSPro.com)
Das Besondere an dieser Uhr ist das guillochierte Zifferblatt, welches der Lange 1A und den Soirée-Versionen der „normalen“ Lange 1 ähnelt.
2014 – Große Lange 1 Mondphase
Im Jahr 2014 kam dann eine gänzlich neue Version der Lange 1 Mondphase, die „Große Lange 1 Mondphase“ heraus. Beim Anblick der Uhr fällt sofort auf, dass die Monphasenanzeige nun einen neuen Platz auf dem Zifferblatt gefunden hat.
Diese ist jetzt nicht mehr Teil des Hilfszifferblattes der kleinen Sekunde, sondern großen Zifferblattes der Zeitanzeige. Dieses „Mehr“ an Platz nutzte man bei A, Lange & Söhne, um den Sternenhimmel rund um den Mond höchstaufwändig detaillierter darzustellen.
Von der Großen Lange 1 Mondphase gibt es drei Versionen
Präziser:
die Referenz 139.021 in Gelbgold
die Referenz 139.025 in Platin
und die Referenz 139.032 in Rotgold
In den Uhren dieses Modells versieht das Lange-Kaliber L095.3 zuverlässig seinen Dienst.
In diesem feinmechanischen Wunderwerk sind 446 Einzelteile vereint.
Der Vollständigkeit halber seien noch zwei weitere Versionen der Lange 1 erwähnt. Die ebenfalls mit einer Mondphasenanzeige ausgestattet wurden.
Die kleine Lange 1 Mondphase
Auch die kleine Lange 1 gab es mit einer Mondphasenanzeige, hier, rechts im Bild, in einer besonders schönen Version gezeigt.
Das Lange 1 Tourbillon Ewiger Kalender aus dem Jahr 2012
Auch diese Lange 1 „deluxe“, bereits an anderer Stelle in diesem Blog beschrieben (Link), ziert eine Mondphasenanzeige.
In diesem Kunstwerk arbeitet das Kaliber L082.1
Dieses Modell kommt in zwei Referenzen, die Ref. 720.025 im Platingehäuse auf 100 Uhren limitiert
und die Referenz 720.032 im Rotgoldgehäuse, die unlimitiert ist.
Eine ganz spezielle Version dieser kompliziertesten Lange 1 aller Zeiten ist die Lange 1 Tourbillon Ewiger Kalender „Handwerkskunst“ Referenz 720.048, die auf 15 Exemplare limitiert ist.
Nach der Lange 1 erhielt nun auch die Lange 1 Mondphase Ende 2016 ein neues Werk.
Bei der Darstellung der Mondphase geht sie einen neuen, besonders realistischen Weg und kombiniert diese mit einer Tag-/Nacht-Anzeige.
Mehr als 50 Jahre nach der ersten Landung einer Sonde auf der Mondoberfläche kennen wir noch immer nicht alle Geheimnisse des Erdtrabanten. So kann die Wissenschaft die Frage, wie der Mond entstanden ist, auch im Jahr 2016 noch nicht zweifelsfrei beantworten. Das hält das Interesse an unserem nächsten Nachbarn im All aufrecht und damit auch die Faszination für eine der begehrtesten astronomischen Komplikationen: die Mondphasenanzeige.
Bei der Lange 1 Mondphase stellt sie den Mondzyklus, der im Schnitt 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Sekunden dauert, so genau dar, dass die Anzeige in 122,6 Jahren um nur einen Tag von der synodischen Periode abweicht.
Der Aufbau der Anzeige verfolgt ein neues, besonders realistisch wirkendes Konzept. Im Vordergrund zieht ein separierter, massiv goldener Mond seine Bahnen. Hinter ihm dreht sich eine ebenfalls massiv goldene Himmelsscheibe genau einmal in 24 Stunden. Mit unterschiedlichen, durch Interferenzeffekte erzeugten Blautönen werden auf der Scheibe die verschiedenen Tageszeiten dargestellt.
Tagsüber präsentiert sie einen hellen Himmel ohne Sterne, nachts zeigt sie den dunklen Himmel, auf dem die lasergeschnittenen Sterne kontrastreich hervortreten. So präsentiert sich der Mond stets vor einem realistischen Hintergrund, der gleichzeitig als Tag-/Nacht-Anzeige beim Einstellen der Uhr dient.
Das mittlerweile zwanzigste Lange-Kaliber mit Mondphasenanzeige basiert auf dem vor zwei Jahren vorgestellten Werk der Lange 1 und weist die gleichen Merkmale auf. Dazu gehören das charakteristische Doppelfederhaus mit seiner maximalen Gangreserve von 72 Stunden und die exakt springende Anzeige des Großdatums. Auch in der LANGE 1 MONDPHASE umfasst die Gangpartie eine Exzenter-Unruh und eine freischwingende Lange-Unruhspirale.
Unter dem handgravierten Unruhkloben oszilliert sie mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen in der Stunde. Die 70 Teile für die Mondphasenanzeige wurden so geschickt in das Manufakturkaliber L121.3 integriert, dass es nur unwesentlich größer ist als das Kaliber L121.1 des Modells Lange 1.
Das dezentral aufgebaute Zifferblatt aus massivem Silber lässt eine spannungsreiche Harmonie von nachtleuchtender Zeitanzeige und Gangreserve sowie Großdatum, Mondphase und Tag-/Nacht-Anzeige entstehen. Die Lange 1 Mondphase ist in den Gehäuse-/Zifferblattkombinationen Platin/Rhodié (s.o., Referenz 192.025), Weißgold/Schwarz (Referenz 192.029)
und Rotgold/Argenté (Referenz 192.032) erhältlich.
Aktuell endet hier die Geschichte der Familienmitglieder der Lange 1-Familie, die eine Mondphasenanzeige tragen. Aber Lange wäre nicht Lange, wenn es nicht irgendwann auch diesbezüglich Zuwachs geben würde.
Ich jedenfalls bin sehr darauf gespannt und werde weiter berichten.