Mondsüchtig
Als bekennender Fan von A. Lange & Söhne hat sie mich gepackt: die Mondsucht. Nicht zwingend diejenige Form, die man nur des Nachts verspürt. Meine Mondsucht setzt jedes mal ein, wenn ich auf die Lange 1 Monphase schaue.
Über die Lange 1 Familie habe ich ja in diesem Blog bereits einen ausführlichen Artikel verfasst.
Siehe hier: http://100percentpassion.wordpress.com/2014/04/15/a-lange-sohne-die-lange-1/
Hier und heute geht es um die Lange 1 Mondphase, die mir speziell im roségoldenen Gewand sehr zusagt!
Was wurde über die Lange 1 eigentlich noch nicht geschrieben? Und welche Perspektive oder welches Detail wurde noch nicht gezeigt? Auch ich habe schon ettliche Male eine Lange 1 Mondphase in den Händen gehabt und stundenlang betrachtet. Und doch ist dieses Modell eine der Uhren, an der man immer wieder etwas Neues entdecken kann. Auch und vor allem in der Rückansicht.
Man sollte sich, bei Gelegenheit, unbedingt mit einem Lupe bewaffnen und eine Entdeckungsreise durch das Uhrwerk starten! Ich kann ehrlich sagen, das sich so etwas definitiv lohnt. Später zeige ich noch einige Detailaufnahmen des Uhrwerkes.
Das Werk in der Lange 1 Mondphase ist das Kaliber L901.5
Es ist ein Kleinod an Uhrwerk, bestehend aus 398 Einzelteilen und 54 Lagersteinen. Diese Einzelteile versammeln sich auf 30, 4 mm Werkdurchmesser bei 5,9 mm Werkhöhe. Egal von welcher Seite man es anschaut, das Uhrwerk fasziniert.
Da man die Uhr per Hand, spätestens alle 72 Stunden, aufziehen muss ist also intensive Beschäftigung mit dem guten Stück garantiert. Im Fall der Lange 1 Mondphase macht dies sogar ausgesprochen Spaß!
Und die nicht verschraubte Krone mit dem Lange-Schriftzug macht es einem wirklich einfach
Über die Gangreserveanzeige auf der Vorderseite hat man die Restenergie des Uhrwerkes jederzeit gut im Blick.
Die Lange 1 Monphase misst im Durchmesser 38,5 mm bei angenehmen 10,4 mm Höhe. Die Uhr hat eine sehr schlanke Seitenansicht und trägt sich dementsprechend komfortabel.
Lange nennt dieses Modell prophan 109.032. Diese Referenz bezeichnet das rotgoldene Modell mit einem Zifferblatt aus reinem Silber.
Die Lange 1 Monphase gibt es aktuell auch in einer Gelbgold- und in einer Platinvariante.
Die tolle Monphasenanzeige zeigt die exakte Mondphase in den nächsten 122.6 Jahren an, vorausgesetzt, dass man jetzt, wie auch die Erben in der Zukunft diese Uhr ständig am Leben hält.
Da man dies aber in der Realität kaum schafft, kann man die Anzeige über einen kleinen Drücker in der linken Gehäuseflanke stellen
Und wenn man die Mondphase nachstellen muss, dann muss man in der Regel auch das Datum nachstellen. Lange verwendet das so gesichtsbildende und markentypische Großdatum
Und dieses wird über einen größeren Drücker gestellt
Am schwarzen Krokoleder-Band mit massiver Stiftschließe trägt sich diese Uhr wirklich sehr angenehm. Sie ist präsent, aber nie unangenehm.
Das Herzstück einer jeden Lange-Uhr ist seit jeher das Uhrwerk. Lange konstruiert und baut seine Uhrwerke komplett selber, was der Marke definitiv den Status einer Manufaktur einbringt. Die Uhrwerke sind nicht nur aufwändig und langlebig konstruiert, sondern auch toll verziert. Es finden sich sehr aufwändige Spezialitäten wie verschraubte Goldchatons, im Fall der Lange 1 Mondphase sind es neun Stück, im Uhrwerk, die eigentlich nicht zwingend notwendig sind, aber die bessere, wenngleich auch wesentlich teurere Lösung sind.
Der Unruhkloben ist von Hand graviert. An der Gravur kann man erkennen, welcher der Lange Graveure diese Arbeit ausgeführt hat.
Ebenfalls seit jeher typisch und ein Erkennungsmerkmal für Lange Uhren ist die Dreiviertelplatine, die aus Neusilber gefertigt und mit einem schönen Streifenschliff verziert ist.
Das Ankerradplättchen ist derart spiegelpoliert, dass man sich beim Fotografieren darin sehen kann.
Noch ein paar weitere Impressionen des Uhrwerks:
Aber auch das Gesicht der Uhr weiß zu überzeugen. Klar und übersichtlich, wie man es von einer Lange 1 nicht anders erwartet, zeigen sich die Uhrzeit im linken Teil des Blattes, die kleine Sekunde und Mondphase unten rechte und die Gangreserve ganz rechts.
Oben rechts ist das Lange-typische Großdatum zu finden
Das Blatt aus Silber sieht im Rotgoldgehäuse wirklich toll aus. Verschiedene Blickwinkel zeigen einem die verschiedenen Oberflächen.
Zeiger und Indicés sind mit Leuchtmasse belegt
Die Ziffern und Indicés sind aus massivem Gold
Wirklich toll!
Gerade der Kontrast des rotgoldenen Gehäuses und des Silberblattes mit der stahlblauen Mondphase gibt der Uhr ein höchst interessantes Gesicht. Genau dieser „blaue Farbtupfer“ fehlt mir persönlich bei der Lange 1 in ihrer Standardversion.
Ein feines Detail sind auch die Goldpunzen an Gehäuse und Schließe
Die Punzen zeigen eine Waage mit dem Goldgehalt und einen Berhardinerkopf, der zusätzlich ein G trägt. Das G steht für die Kontrollstelle in Genf.
Mehr zu den Punzen habe ich in diesem Artikel hier im Blog verfasst:
http://100percentpassion.wordpress.com/2014/02/25/die-rolex-codes/
So sieht die Uhr am Arm aus
Und auch im Dunkeln kann man die Lange 1 Mondphase sehr gut ablesen
Seit 2002 gibt es diese Variante der Lange 1 und ich fand sie von Anfang an wirklich sehr gelungen. Mittlerweile ist die Lange 1 Familie erheblich gewachsen, aber dieses Modell wird ganz
sicher seinen Platz auch weiterhin behalten!
Gesehen habe ich diese Uhr bei Mario Gensicke von www.uhren-fan.de. Vielen Dank Mario!